freddy

Hallo, ich bin Freddy.

 

Ich möchte euch kurz meine Geschichte erzählen...

...sie beginnt in England. Ich wurde in eine grosse Familie geboren, die ersten von unserer "Sorte" gab es bereits 1866!

Zuerst wurde ich zugeschnitten und geformt, danach hämmerten sie mir mit grösster Sorgfalt 9 Kupfernieten ein, montierten mir ein Eindrahtgestell und fertig war ich. Sie nannten mich  Brooks B17... Na ja, zumindest nicht NUR eine Nummer!

Ja, und dann wurde ich in ein Land transportiert, das mir unbekannt war.

Von nun an wohnte ich in einem grossen Laden in Ostermundigen.

Neben, oben und unter mir waren ein paar Kollegen einquartiert und somit war ich nicht ganz alleine auf mich gestellt. Dort war immer etwas los, viele Leute betrachteten mich und klopften auf mir herum. Sie bemerkten wohl schnell, dass ich einen "herte Gring" habe, wie man hier so schön sagt. Nun gut, die Zeit verging und langsam aber sicher wollte ich mal raus. 

 

Am 5. April 2012 war es soweit.

Maria-Theresia kam - testete - klopfte und nahm mich mit!

Es ging alles sehr schnell und meinen Freunden sagte ich in Windeseile: "Adieu..."

 

Mit meinem neuen Zuhause bin ich sehr zufrieden. Ich wohne jetzt in einer Garage neben einem Göppel mit Motor.

Nachts muss ich nie frieren. Obwohl ich kälteresistent bin, wird meine Haut bei ungenügender Pflege spröde. Doch wenn sie mich gut pflegt, kann ich sehr alt werden. Wenn Thesi wüsste wo die Reise noch hingeht...

Ach, und mit dem fahrbaren Unterersatz habe ich mich schnell angefreundet. Blauer Edelstahl geht jetzt immer!
Manchmal werde ich auf Gold umgesattelt.

 

Immer mal wieder habe ich einen mortz Hunger, dann werde ich demontiert, in Schmierseife gebadet, getrocknet und bevors Futter gibt, muss ich noch 30 Minuten auf die Strasse und dann... eeendlich kommt das Fett, mein Fett aus England.
Da kommen immer wieder Heimatgefühle auf!

 

Wir sind viel unterwegs, ob Sommer oder Winter, Sonne oder Regen. 

Eines Tages kam sie zu mir und meinte: "Hallo Freddy, weisst Du was? Wir gehen auf Reisen!" Na, das kann ja heiter werden.
Jetzt heisse ich also Freddy. Und was meint sie wohl genau mit "auf Reisen gehen"? Ich werde es ja sehen und bin gespannt... auf jeden Fall wird meine Aufgabe sein, ihr ein angenehmes Radfahren zu bieten. Kann ich!

 

Soll ich euch noch erzählen, warum ich Freddy heisse? Als sie im Zug mit einer Kollegin durch die Gegend fuhr, war ich natürlich das Thema. Diese fragte dann, ob ich denn einen Namen hätte, (natürlich nicht). Thesi beschrieb ihr mein Aussehen, welche Farbe ich trage und diese erwiderte spontan: "Nenn ihn doch einfach Freddy, das passt!" Ja, so einfach ist das.

 

Nach 2000km war ich schon ein wenig geformt und gebräunt, es konnte los gehen...so sehe ich nun nach aus!

Ihr wisst, am liebsten bin ich auf der ganzen Welt unterwegs, und überall ist es immer die selbe Frage: "ist der nicht zu hart, zu unbequem?" keineswegs, denn ich bin nun geformt und passe wie angegossen - aber nur für eine :)

Ihr hört und seht von mir...

 

Euer Freddy