2. Blog - Singen DE - Vom Schutzengel bis zu Trockenfleisch vom Wasserbüffel aus dem Emmental!

Der 03.03.2018 werde ich nie mehr vergessen! All meine liebsten Menschen haben sich Zeit genommen und sind für den ersten Pedaltritt ins schöne Kiental gekommen. Diese grundehrliche Herzlichkeit ist einfach unbezahlbar, wunderschön und hat mich tief berührt. Jetzt sitze ich nicht singend in Singen und denke an die drei Stunden im Kiental. Es ist einfach nicht selbstverständlich so viele liebe Menschen in meinem Umfeld zu haben. Alle prägten mich auf ihre Art und Weise. Viele Menschen auf dieser Welt sind ganz alleine, haben keine Familie, sind einsam. Nach diesem Tag weiss ich, dass liebe, treue Menschen zu haben Gold wert ist.

Timing is everything…

Die Zeit war knapp aber genau richtig. Bereits beim Hallo sagen habe ich mich ganz bewusst von jeder und jedem innerlich verabschiedet.

So viele Glücksbringer habe ich mit auf den Weg bekommen. Ein Teddybär, dass ich nie alleine bin. Trockenfleisch von Wasserbüffeln aus dem Emmental. Selbstgemachte Konfitüre. Ein Holzherzchen für um den Hals. Kühltuch. Sackmesser. Karten. Engel. Duftzundhölzchen.  Alles kam in einen Karton – der steht noch in Einigen – aber am Freitag bringt ihn mir Mama nach München, damit ich richtig Zeit habe, alles genau in Ruhe anzuschauen. Die guten Wünsche einzupacken und die Glücksbringer in meine Seelenbox zu legen. Denn jeder Glücksbringer ist wichtig. Ist eine ernste Angelegenheit. Vielen lieben Dank für Alles!

Es schüttelte mich regelrecht durch und vielen Emotionen konnte ich freien Lauf lassen.

Der Aufbruch war schwierig aber auch sehr schön – ich wurde getragen durch all die guten Gedanken. Es war ein Moment den ich immer präsent habe, gerade in schwierigen Situationen denke ich an all die Menschen, an diese drei Stunden zurück.

Der erste Pedaltritt ist der schwierigste. Das wusste ich schon lange. Konnte mich aber nicht darauf vorbereiten. Augen zu. Tief einatmen. Ausatmen. Wenn Du die Augen öffnest, fahr los, brich auf und schau nicht zurück. Los geht’s. Es ist schwierig nicht zurück zu schauen. Weil ich weiss, dass alle Winken.

Innert Sekunden trockneten die Tränen, fühlte mich schon in der ersten Kurve bärenstark. Es ist gut so wie es ist. Let’s do This!

Und jetzt noch eine unglaubliche Kurzgeschichte. In Reichenbach standen zwei „Lismifroue“ mit einem Riesenschal auf dem Trottoir. Sie drückten mich und wünschten mir alles Gute. Auf der alten Strasse Richtung Spiez hörte ich ein lautes Hupen von der Schnellstrasse. Ich weiss das galt mir! Toll. Es begann zu schneien, zu regnen, huss! Im Gwatt winkte mir schon von weitem eine Frau zu. Am Morgen hat die treue BeO-Hörerin gelesen, dass ich heute abfahren werde. Sie rechnete sich aus wo ich durchfahren werde und ungefähr zu welcher Zeit. 50 Minuten wartete sie in der Kälte um mir ihre guten Wünsche mitzugeben und eine Tafel Schokolade. 200 Gramm!! Sie ist extra von Allmendingen mit dem Fahrrad gekommen, die Haare waren durchnässt, sie harrte am Strassenrand aus. Das ist doch einfach unglaublich. Ich kenne Dich nicht, weiss einfach, dass Du Marianne heisst, falls Du diese Zeilen liest: Danke!

Danke euch allen für Alles.